Michael, du studierst und kämpfst dich von einer
Verletzung zurück ins Sägemehl. Wie sieht dein
Trainingsalltag aus, wenn du verletzt bist?
Michael Wiget: Mein Trainingsalltag sieht den Umständen
entsprechend natürlich etwas anders aus als sonst. Die zahl-
reichen Trainingseinheiten werden bei einer Verletzung durch
häufige Physiotherapie oder Arztbesuche ersetzt. Gleichzeitig
versuche ich meinen Körper so gut wie möglich auf die kommenden
intensiven Belastungen vorzubereiten. Weiter benötigt man in der
Regel – zumindest die ersten paar Wochen nach einer Operation
– für sämtliche Dinge des alltäglichen Lebens mehr Zeit. Die nach
einigen Wochen wieder gewonnene EfÏzienz und Routine wird
aber durch das erhöhte Trainingspensum umgehend neutralisiert.
Im Ergebnis fühle ich mich daher immer etwa gleich beansprucht.
Was gibt dir (trotz Verletzungen) Motivation, dran
zu bleiben und immer wieder wettkampfmässig in
das Sägemehl zurückzukehren?
Ich denke, es ist sicher der Schwingsport an sich. Schon im jungen
Alter faszinierte mich der Zweikampf Mann gegen Mann. Vor
diesem Hintergrund und im Wissen, wie es sich anfühlt, auf der
grossen Schwingbühne stehen zu dürfen, dann zögere ich keine
Sekunde mit dem Entscheid, ob ich weitermachen möchte oder
nicht. Auf der anderen Seite ist es tatsächlich so, dass ich schon
extrem viele Rückschläge habe durchmachen müssen. Es ist mir
jedoch stets gelungen, danach an meine vorherigen Leistungen
durch intensives Training anzuknüpfen und dies gibt mir natürlich
auch jetzt viel Mut und Zuversicht für die Zukunft.
Michael Wiget berichtet über
seine Leidenschaft, seinen
Weg zurück nach mehreren
Verletzungen und seine
Meinung zum Schwingkeller
Express Magazin.
SCHWINGKELLER